Sie befinden sich jetzt in der „guten Stube“ Bremens, auf dem pittoresken Marktplatz, umrundet vom Dom, der Bürgerschaft, dem Schütting bzw. Haus der Kaufmannschaft von 1537/38, den wunderschönen Giebelhäusern, dem Rathaus und dem davor stehenden Roland.Nun gehen Sie bitte auf das Wahrzeichen Bremens zu, den Roland, der als Symbol für Freiheit und Marktrechte im Jahre 1404 von Kaufleuten gebaut wurde. Zuvor hatte lange Zeit der Bischof von Verden über Bremen geherrscht, von dem sich die Bremer Kaufleute jedoch im Zuge der Reformation befreiten. Nun wissen Sie auch, warum das lächelnde Gesicht des Ritterjünglings mit welligem Haar in Richtung Dom zeigt.Es gibt zwar in vielen Städten Deutschlands Roland-Statuen, der Bremer Roland ist jedoch einer der schönsten. Seit seiner Errichtung im Mittelalter lächelt der Roland in Richtung Dom, und im Jahr 2004 wurde er dann gemeinsam mit dem Rathaus zum UNESCO-Welterbe ernannt.Die steinerne Statue ist 5,5 m – vom Fuß des Sockels bis hoch zum gotisch verschnörkelten Baldachin sogar 10,21 m – hoch. Der Roland weist zwischen den spitzen Knien einen Abstand von genau einer Bremer Elle (alte Maßeinheit, ca. 57 cm) auf und ist im Stil der Mode um 1400 gekleidet: mit Kettenhemd, Lederwams, Gliedergürtel, blankem Schwert und Beinkleid der Ritterrüstung. Im Mittelalter waren Ritter Gentlemen, die sich ehrenhaft und ritterlich verhielten, ganz zum Entzücken der Damen. Ein anderes Merkmal des Rolands ist das in der rechten Hand befindliche Wappenschild mit doppeltem kaiserlichem Reichsadler und historischem Schriftzug, der so viel bedeutet wie:„Freiheit verkündige ich euch, die Karl (der Große) und manch andere Fürst dieser Stadt gegeben hat. Mein Rat: Dankt Gott dafür“.Die spitzen Knie des Rolands sollen diejenige berühren, die gern wieder nach Bremen kommen möchte. Leider braucht man heutzutage lange Arme, um durch den reichlich verzierten Gitterzaun an die beliebten metallenen Knie des Rolands zu gelangen. Aufgrund von respeklosen Einritzungen und Verunstaltung durch Sprühfarbe war leider etwas Distanz zwischen der Freiheitsstatue und den Einwohnern Bremens notwendig geworden.In Bremen wird gern erzählt, dass die Stadt Bremen so lange selbstständig und frei bleibt, wie der Roland an seiner jetzigen Position steht und über der Stadt wacht.
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